
Seit Jahren wird über den Ethikunterricht diskutiert und nun soll dieser als Ersatzpflichtfach zum Religionsunterricht eingeführt werden; besuchen sollen ihn demnach ausschließlich Religionsverweigerer (müssen). Dieses diskriminierende Modell bringt weitreichende Veränderungen mit sich: erstmals soll der Religionsunterricht von einem Freifach zu einem (vorrangigen) Wahlpflichtfach aufgewertet werden, erstmals wird der Religionsunterricht eine staatliche Aufgabe erfüllen und erstmals werden die Religionsgemeinschaften für die Erfüllung von staatlichen Aufgaben verantwortlich sein. Hinzu kommt, dass die Wertevermittlung in Österreichs Schulen fortan in weltanschaulich homogenen Klassen erfolgen soll. Formalrechtlich ist das diskriminierende Ethikunterrichtsmodell womöglich mehrheitsfähig – ist es aber gesellschaftlich legitimiert? Wie steht die österreichische Bevölkerung zur Einführung eines Ethikunterrichtes und vor allem: welches Modell wird bevorzugt?
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Das am 31. Mai 2020 präsentierte Ergebnis zeigt eindeutig, dass die überwiegende Mehrheit (70,1%) der Befragten für einen gemeinsamen Ethikunterricht für ALLE ist; nur eine kleine Minderheit (16,4%) bevorzugt hingegen das von der Regierung forcierte Modell.
Kurzum: hier wird über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger rein parteipolitisch entschieden. Abgehobener können “Volksvertreter” wohl kaum agieren.
Details zur Umfrage “Wie stehen Sie zum Ethikunterricht?” finden Sie hier:
https://www.ethikfueralle.at/wp-content/uploads/Umfrage_Zusammenfassung.pdf